Unsere Chronik

Chronik des Elferrates der KAB Sankt Barbara

gegründet 1954

 unter der Zugrundelegung der originalen Chronik

des verstorbenen Ehrenpräsidenten des KAB Elferrates

Josef Ovelgönne

 

Teil I von 1954 – 1994 

Seit dem Jahr 1954 veranstaltet der Elferrat der Katholischen Arbeitnehmer Bewegung (KAB) Meerbeck, für die Pfarrgemeinde St. Barbara, Meerbeck, den alljährlichen Pfarrkarneval. Nach dem Elferrat der Fidelio sind wir der wahrscheinlich  zweit-älteste Elferrat in der Stadt Moers.

Für mich als Chronisten und Zeitzeugen ein Grund niederzu-schreiben wie alles anfing und wie sich der Elferrat in 40 Jahren von 1954 – 1994 entwickelt hat.

Der KAB unserer Pfarrgemeinde war es immer schon ein wichtiges Anliegen neben der Vermittlung christlicher und sozialer Werte auch echte Freude und Entspannung von der schweren Arbeit des Alltags, als Bergmann oder in anderen Berufen, anzubieten. Dazu boten sich, wie überall im Rheinland, Karnevalsfeiern an.

Sechs Jahre nach Kriegsende (02. 09.1945) wirkte der Karneval wie ein Ventil nach prägenden Belastungen. Schon 1951, 1952 und 1953 fanden Karnevalsfeiern der KAB Moers und Meerbeck statt. Hilfestellung leistete dabei, gegen Bezahlung, ein auswärtiger Karnevalist.

Das machen wir jetzt selbst! – hieß es in der KAB unserer Gemeinde. Auf Initiative engagierter Mitglieder wurde ein eigener Elferrat gebildet.

In der Ernennungsurkunde vom 18. 02. 1954 heißt es:

Einige unverzagte alte Strategen bildeten mit folgenden Herren den ersten Elferrat: 

Anton Steenmann, Präsident,                 Walter Overath, Prinz

Johann Knapp, Kassierer,                       Karl Murmann

Roman Brzozowski,                                Josef Ovelgönne

Jakob Velling,                                          Hans Sczymscak

Helmut Wleklinski,                                   Hans Sapotnik

Helmut Ganz, Herold

Dieser Elferrat veranstaltete am 21. 092. 1954 im vollbesetzten Saal Kambartel in Moers (da es in Meerbeck noch keine geeigneten Räume gab), den Sitzungskarneval für die Pfarrgemeinde St. Barbara. 

Die Präsidenten des Elferrates von 1954 – 1994 

1954 -1959 Anton Steenmann,        (ab 1977 erster Ehrenpräsident)

1960 – 1961 Roman Brzozowski,

1962 – 1986 Josef Ovelgönne ,       (ab 1989 Ehrenpräsident)

1987 – 1992  Carl – Ernst Prinz,        ab 1993 Udo Wegner 

Die Prinzen im Elferrat 

Von 1954 bis 1973 wählte der Elferrat für jede Session aus seinen Reihen einen Prinzen.

Der jeweilige Prinz hatte die Aufgabe durch das Programm zu führen.

Ab 1974 wurde kein Prinz mehr gewählt. Von da an leitete der Präsident die Sitzungen.

Um die Aufgaben besser zu verteilen übernahm  ein Sitzungs-präsident die Moderation des Abends. Bis 1992 Günter Hoebertz und danach Helmut Pest. 

Im Jubiläumsjahr 1994 waren diese Herren im Elferrat aktiv: 

Udo Wegner, Präsident                    Helmut Pest, Sitzungspräsident

Hans Sapotnik, Alterspräsident,       Franz Hirsch, Schweinemeister

Carl-Ernst Prinz,                               Wolfgang Lehmann

Hans Brzozowski,                             Andreas Stricker

Klaus Lessel,                                   Raymund Wamelink

Victor Mehlich

Hans Sapotnik ist seit der Gründung vor 40 Jahren ununterbrochen  aktives Mitglied im Elferrat.

Er sang jeweils zum Sitzungsbeginn das Traditionslied:

„Mein Verein hat heute eine Feier…..“ 

Außer den bisher benannten Herren gehörten im Laufe der Zeit weitere Personen dem Elferrat an.

Die Karnevalsveranstaltungen des KAB Elferrates fanden von 1954 bis 1959 im Saal Kambartel in Moers, Ecke Homberger- und Klever-Straße, immer am Karnevalssonntag statt. Nach Fertigstellung des Kardinal von Galen-Heimes (Jugendheim), finden die Sitzungen hier statt. Wegen der großen Nachfrage und des begrenzten Platzangebotes wurden ab 1970 zwei Sitzungen (am Samstag und Sonntag) gefeiert.

Nach dem Anbau eines Bühnenraumes konnte der Elferrat und alle Auftretenden ab 1979 endlich von einer erhöhten Bühne aus agieren. Es ist wichtig zu erwähnen, dass der Bühnenbau ausschließlich mit eigenen Kräften aus der KAB und der Gemeinde bewerkstelligt wurde. Unter  tatkräftiger und federführender Unterstützung von Hans Lechtenböhmer und der Bauleitung des Elferratsmitgliedes Heinz Küppers. Dieser Anbau war ein Anliegen aller Gemeindemitglieder von Sankt Barbara und erfuhr durch die damaligen Seelsorger die vollste Unterstützung. 

Seit 1974 wird für die Alten- und Rentnergemeinschaft (ARG) der KAB eine eigene Sitzung durchgeführt. 

Außerdem wirken der Elferrat oder einzelne seiner Mitglieder mit bei Karnevalsveranstaltungen der DJK Meerbeck, des Männergesangvereins „Sangeslust“ Meerbeck, der Kapellen-gemeinde Sankt Lucia, Baerl, des Gartenbauvereins Meerbeck und im Seniorenzentrum Moers-Schwafheim mit.

Den Abschluss bildete dann der Kehraus am Karnevalsdienstag an dem noch einmal kräftig das Tanzbein geschwungen wurde bis der Elferrat pünktlich um 0.00 Uhr seine Mützen und Jacken ablegte und unter dem Jammern unds KMlagen der Narren den Präsidenten aus dem Saal trug.

Dank des selbstlosen Einsatzes aller Mitwirkenden war es möglich, die Eintrittspreise für unsere Sitzungen konkurrenzlos niedrig zu halten. 1964 kostete eine Eintrittskarte 2,00 DM und 1970 wurde der Preis um 1,00 DM erhöht.

Die Musiker erhielten damals 6,00 DM pro Stunde und später 8 DM. 

Der jetzige Kartenpreis von 15 DM ist bei stark gestiegenen Materialpreisen auf allen Gebieten und angesichts hoher Erwartungen auf allen Seiten, im Vergleich zu anderen Sitzungen in Moers und Umgebung, nicht überhöht. Der Lohn eines jeden auftretenden und mitarbeitenden „Narren“ ist nun einmal ein Orden. Wurden 1965 noch 10 Orden verliehen, so sind es mittlerweile 60 und auch mehr. 

Ein besonderes Problem war und ist immer noch die Bestuhlung des Saales. Da das Jugendheim nicht genug schmale Tische und Stühle für die bis zu 180 Besucher besitzt, wurden bis 1974 jeweils bis zu 20 Schultische und 50 Schulstühle von der katholischen Barbara-Schule ausgeliehen. Heute stellt uns dankenswerter Weise die evangelische Johannes Kirchengemeinde Meerbeck, die benötigten Sitzmöbel zur Verfügung. 

Die Uniformen für den Elferrat waren in den ersten Jahren äußerst schlicht. Die Mützen und die Revers für den Anzug wurden von Frau Roth und Frau Overath in Eigenarbeit angefertigt. Als dann der ehemalige Asberger KAB-Elferrat, (dann „Fidelio“) neue Jacken und Mützen kaufte, übernahmen wir die abgelegten aber noch gut erhaltenen Uniformen. Im Jahr 1969 wurden neue Mützen in den Elferratsfarben blau/weiß angeschafft. Unsere Elferratsfrauen erhielten dazu entsprechende Schiffchen.

Im Jahr 1981 ließ der Elferrat dann im Odenwald die jetzigen blauen Jacken anfertigen.

Die dazu passenden Komiteemützen wurden 1985 in Holland gekauft. 

Es ist Tradition, dass alle Büttenredner und Sänger in unseren Sitzungen kostenlos auftreten und es ist erstaunlich wer und wie viele Närrinnen und Narren in der Bütt oder auch am Mikrofon für Stimmung sorgten.Weit über sechzig Frauen und Männer waren auf der Bühne aktiv. Eine besondere Erwähnung gilt Egon Bockhorst. In seiner Paraderolle als „Verdötschter“ in der  brachte er jede Sitzung zum Brodeln. Später sorgte Egon in der KG Lusticana als Büttenredner und Sänger für Furore.

Kein Karneval ohne Funkenmariechen. Brigitte Prinz stellte 1974  für den Jugendkarneval eine Tanzgarde auf die unsere Sitzungen durch ihre Gardetänze bereicherte. 

Die ersten Tänzerinnen waren:

Monika Abbink, Gretel Klein, Monika Lechtenböhmer, Gabriele Peschek, Marita Prinz und Magdalena Wahner. Im Laufe der Jahre  kamen bis heute immer wieder neue Mädchen dazu. 

Mit der Gründung der KG Lusticana Barbara im Jahr 1979 wechselten fast alle Mädchen in die KG. Sie wirkten aber weiterhin bei den Sitzungen der KAB mit und waren immer sehr gern gesehene Gäste. In der Session als die KG Lusticana, mit Egon Bockhorst und seiner Margret, das Moerser Prinzenpaar stellte, begleitete Sabine Hirsch als Solo-Funkenmariechen die beiden zu allen Auftritten und zum Nelkensamstagszug.

Wenn wir uns bewusst machen wie viele aktive heimischen Karnevalisten im Meerbecker Karneval mitgewirkt haben dann kann mit Fug und Recht behauptet werden:

Bei uns in Meerbeck ist der Karneval zu Hause und lebendig 

Ein wesentliches Element des Karnevals ist die Parodie. Deshalb traten seit 1972 immer wieder Mitglieder des Elferrates und des Jugendelferrates, in „Konkurrenz“ zu den attraktiven Tanzgarden des Sitzungskarnevals im Fernsehen, in einem Männerballett auf und ernteten immer stürmischen Beifall. 

Zur Aufführung gelangten:

Sexy Ballett (1972),  Afrikaballett (1973),  Hawaiballett (Jugend 1975), Can Can (Jugend 1976), Orientballett (Jugend 1977), Hühnerballett (Jugend 1978), Bayernballett (KG Lusticana 1979), die Highlander (1982), Schwanensee (der 105 kg schwere Schwan Theo schwebte im Flaschenzug über dem Schwanensee 1983), Limboballett 1984), Haremstanz (1988), die Bunnys (1989), Latein-amerikanische Tänze (1990), Cats (1991), Holzhackerbuam (1992), Funkenmariechen (1993). 

Weitere Höhepunkte war der Auftritt des Meerbecker Knappenchores mit seinen Parodien (1985) und der des Winzerchores mit seinen Stimmungsliedern (1986). 

Eine besondere Auszeichnung für alle Mitwirkenden im Karneval, sei es auf oder hinter der Bühne, ist die Ordensverleihung. Der Elferrat hat deshalb immer Wert auf die Verleihung besonders gestalteter Orden gelegt. Insbesondere Helmut Ganz als Gründungsmitglied des Elferrates entwarf und fertigte in wochenlanger Heimarbeit einzigartige Orden. Dabei benutzte und blockierte er zum Leidwesen seiner Frau den häuslichen Backofen. Neben vielen Sessionsorden gestaltete und fertigte er die Prinzenorden und den Elferratsorden der heute noch jede Elferratsbrust schmückt. 

Besonders stolz war der Elferrat auf die jährlichen Plakate, die im Schaukasten an der Kirche und später in den Meerbecker Geschäften aushingen und auf unsere Karnevalsveranstaltungen hinwiesen. Durch die persönliche Freundschaft von Helmut und Maria Ganz hat der international bekannte Moerser Grafiker Charles de Paeuw ab 1968 exklusiv für den Elferrat der KAB einmalige Plakate entworfen. Jedes Einzelne ist heute ein wertvolles Unikat. 

Eine Sitzung wird aber trotz bester Darbietungen auf der Bühne die Gäste nicht restlos begeistern wenn die Organisation und Bewirtung nicht funktioniert. Hier dürfen die vielen, treuen und unentbehrlichen HelferInnen keinesfalls vergessen werden. 

In den letzten Jahren kümmerten sich unsere Elferratsfrauen um das leibliche Wohl unserer Sitzungsgäste. Ihnen und allen Helferinnen und Helfern gilt unser ganz besonderes Dankeschön. 

Für die zwei Karnevalsabende investiert der Elferrat schon Monate vorher viel Zeit.

Bei allen vorbereitenden Sitzungen wird ein Sparschwein gefüttert.

Von dem Angesparten wird im Sommer ein zünftiges Schlachtfest gefeiert und mit unseren Frauen eine Elferratstour unternommen.

 

Anfangs reichte es nur für kleinere Tagesunternehmungen. Als die Sparsumme sich stetig steigerte, wurden auch Wochenendfahrten geplant. Sie führten u.a. nach Hamburg, in die Pfalz und den Pfälzer Wald, an die Mosel, nach Schleswig Holstein und Mecklenburg. 

Für die Mästung des Sparschweins waren die jeweiligen Schweinemeister verantwortlich. 

Es könnten noch viele Begebenheiten aus der 40 jährigen Geschichte unseres KAB Elferrates berichtet werden. Das würde allerdings den Rahmen dieser kleinen Chronik sprengen.

 

Dem Elferrat der KAB St. Barbara Meerbeck für seine großen Verdienste um den Karneval in Meerbeck Dank und Anerkennung und ein dreifaches

 

                          Meerbeck               –            Helau

                          KAB                        –            Helau

                          Elferrat                   –            Helau

 

 

Josef Ovelgönne

                                        Ehrenpräsident

 

 

Teil 2 ab 1994

wird im Gedächtnisprotokoll erstellt

von Ehrenelferrat H. Gerd Korczak

(kein Anspruch auf Vollständigkeit,

Ergänzungen werden gerne entgegen genommen)

Die KAB St. Barbara Meerbeck feierte schon am 26. Februar 1911 das erste mal Karneval – das hies damals nur:

Fidele Abendunterhaltung